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In der Geschichte gab es schon immer Personen, die auf Grund von besonderen Fähigkeiten aufgefallen sind. Schon vor Jahrtausenden beschäftigten sich die bekanntesten chinesischen und griechischen Philosophen und Gelehrten mit diesem Phänomen. Konfuzius, Plato und viele andere Persönlichkeiten hatten verschiedene Vorstellungen und Ideen bezüglich der Entstehung und Entwicklung der besonderen Begabungen. Der Punkt, bei dem sich alle einig waren, war die Notwendigkeit der Hochbegabtenförderung.

Früher war vor allem die Familie für die umfassende Förderung des Kindes zuständig. Heute sind die Eltern aus verschiedenen Gründen nicht mehr in der Lage, alles das zu gewährleisten, was für eine angemessene Entwicklung des Kindes notwendig wäre. Ein großer Teil dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe muss von verschiedenen Institutionen wie Kindergarten, Tagesstätte, Schule usw. übernommen werden. Diese Institutionen sind jedoch oftmals überlastet und können nicht auf die Bedürfnisse des einzelnen eingehen.

Hochbegabte Kinder haben oftmals andere Interessen als ihre Altersgenosse und zusätzlich oftmals Schwächen in sozialer- oder emotionaler Kompetenz. Deshalb fallen diese Kinder häufig durch unsoziales oder verweigerndes Handeln auf, dass klassicherweise auch nicht mit Hochbegabung in Zusammenhang gebracht wird.

Wie erkennt man Hochbegabung?


Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn Hochbegabung ist einem Menschen nicht anzusehen. Besonders bei kleinen Kindern ist eine Hochbegabung schwer zu erkennen.

Fachkräfte und Eltern die eine Hochbegabung vermuten, sollten ihr Kind zunächst genau und in verschiedenen Situationen beobachten. Ist es in manchen Bereichen besonders weit entwickelt? Hat es Probleme beim Anschluss an Gleichaltrige? Wie erlebt Ihr Kind sich selbst? Vielleicht erzählt Ihr Kind, dass es schon viel mehr kann als andere Kinder und vieles schneller begreift als seine Spielgefährten?

Insbesondere bei Mädchen wird eine Hochbegabung jedoch oftmals nicht erkannt, weil sie „weniger Krach machen als Jungs“. Jungs bringen ihren Unmut häufig explosiver zum Ausdruck als dies Mädchen tun, die ihre Unzufriedenheit hinnehmen.

Besonders wichtig ist es, dass Fachkräfte, die das Kind näher kennen (z.B. ErzieherInnen im Kindergarten, Kinder-ÄrztInnen, PsychologInnen), das Kind über einen längern Zeitraum hinweg systematisch beobachten.

Was versteht man unter Hochbegabung?

Menschen können auf unterschiedlichen Gebieten über eine hohe Begabung verfügen, beispielsweise im musischen oder sportlichen Bereich. Für die Feststellung einer intellektuellen Hochbegabung ist die „Messung“ der Intelligenz ein wichtiges Kriterium, häufig werden diese Begriffe auch synonym verwendet.

Allgemein wird davon ausgegangen, dass biologische Größen, wie also auch die Intelligenz, einer Normalverteilung (Gaußverteilung) unterliegen. Das Mittelmaß liegt bei dem Wert 100, ein Großteil der Menschen (68 %) verfügt über einen „IQ“ zwischen 85 und 115. Nur 2-3 % aller Menschen haben einen IQ, der kleiner als 77 bzw. 130 und größer ist. Wenn Menschen einen solch hohen Wert (größer als 130) weit ab vom Normalbereich aufweisen, werden sie als hochbegabt bezeichnet, da sie sich deutlich von den Merkmalen der meisten Menschen unterscheiden.

Jedoch stellen die von einem Individuum „mitgebrachten“ intellektuellen Fähigkeiten nur einen Teilbereich einer Hochbegabung dar. Verfügt eine Person darüber hinaus auch noch über Einfallsreichtum und Anstrengungsbereitschaft, so spricht man von einem intellektuell hochbegabten Menschen.

Trotz unterschiedlichster Modelle von Hochbegabung ist sich die Fachwelt einig darüber, dass eine hohe Begabung nicht gleichzusetzen ist mit dem Erbringen exzellenter Leistungen. Nur unter bestimmten Bedingungen äußert sich Hochbegabung auch in Form von Hochleistung. Darum ist es durchaus möglich (und gar nicht selten), dass Hochbegabte nur mäßige oder auch schlechte schulische Leistungen erbringen, während andersherum durchschnittlich begabte Schüler mit entsprechender Arbeitshaltung sehr gute Leistungen erzielen können. Demzufolge besteht die Notwendigkeit, diese Kinder zu identifizieren und sie bei der Entfaltung ihrer Fähigkeiten und Potenziale zu unterstützen.

Warum brauchen hochbegabte Kinder Förderung?

Bei näherer Betrachtung des Phänomens „Hochbegabung“ zeigt sich, dass die meisten Kinder nicht als „kleine Genies“ auffallen, sondern eher durch eine ganze Reihe von Schwierigkeiten:

  • Leistungsprobleme bzw. Leistungsverweigerung in der Schule („Underachievement“)
  • Isolation durch andere Interessen und Denkweisen
  • Verhaltensauffälligkeiten in Form von Aggression oder Depression (z.B. wegen Langeweile)

Gerade diese Kinder haben meist nur ein geringes Selbstwertgefühl, weil sie sich ständig als Außenseiter zu erleben, kaum Freunde zu haben und oft auch von ihren Eltern nicht verstanden werden.

Dieses Selbstwertgefühl möchten wir zurückgeben, insbesodnere durch die Möglichkeit des Austausches von Gedanken und Interessen mit einem gleichen Gegenüber.